Holger Schulze:
Ubiquitäre Literatur.
Eine Poetik der digitalisierten kleinen Formen
Workshop
Schreibweisen der Gegenwart: Nach der Digitalisierung
(Konzeption: Eckhard Schumacher & Elias Kreuzmair)
Location
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
Martin-Luther-Straße 14
17487 Greifswald
Time
10.15am
Program
Schreibweisen der Gegenwart: Nach der Digitalisierung
Abstract (in German)
In den 2010er Jahren erscheinen literarische Texte als kleine Formen in zahlreichen atomisierten, digitalisierten und transmedial prozessierten Formaten: in digitalen Kurznachrichtendiensten, viralen Comedyvideos, neuen Bild-Text-Konstellationen, in Jingles und Popsongs, im Stadt- und Datenraum. Die Vielfalt der Poetiken und ihrer generativen Prozesse scheint kaum überschaubar. Die Springprozession der kleinen Formen zwischen Präsentations- als Publikationsumgebungen mag sowohl verwirren, begeistern als auch enttäuschen und langweilen. Die vielen kleinen Formen der Gegenwart verbindet darum vor allem ihr Charakter des Dynamisierten und des Ubiquitären – motorisiert durch eine Digitalisierung in hochvernetzten und hochreaktiv expandierenden Medienökologien. Dieser Beitrag schlägt einige Kennzeichen und Maßstäbe zur Untersuchung und zur Beurteilung solch ubiquitärer Literatur vor; er nutzt hierzu historische und aktuelle Beispiele u.a. von Jan Böhmermann, Deichkind, Ferdinand Kriwet, Clemens Setz als auch theoretische Ansätze von Peter Glaser, Kenneth Goldsmith, Christiane Frohmann und Anahid Kassabian.