Die A100 verläuft mitten durch Berlin und verbindet in einem Südwestbogen die Bezirke Neukölln, Tempelhof-Schöneberg, Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte. Nach Osten in Richtung Treptow befindet sich gerade ein weiteres Teilstück in Bau. Ursprünglich geplant als Autobahnring, entstand der erste Streckenabschnitt 1958 im aufkommenden Zeitgeist der „autogerechten modernen Stadt“.
Heute ist die A100 nicht nur ein raumgreifendes Infrastruktursystem, sondern eine stadtbildende Kraft mit großer physischer, medialer und politischer Präsenz. Sie generiert einen Puls für das städtische Leben und prägt als Symbol des Fortschritts, der Selbstinszenierung und Repräsentation ebenso wie als Hassobjekt, Störfaktor und Kunstraum Berliner Identität.
Am 1. Juni 2018 eröffnet die Ausstellung A100. DER KLANG DER BERLINER STADTAUTOBAHN von Sam Auinger, Georg Spehr und Hannes Strobl im CLB Berlin, die kulturhistorische, urbanistische und politische Aspekte der A100 berührt. Die Gestaltung mit ihrer zentralen Klanginstallation ist der heute erlebbaren auditiven Dimension der Stadtautobahn verpflichtet und wird so zum Ausgangspunkt für eine aktuelle Stadtplanungs- und Mobilitäts-Debatte. In begleitenden Talks, Sound-Walks und Screenings werden Fragen rund um die Gegenwart und Zukunft der Stadtautobahn kritisch diskutiert.
Zur Eröffnung wird Holger Schulze in das Projekt einführen unter dem Titel: Der Körper der Autobahn
„Die Autobahn A100 war eine Utopie: Die Autogerechte Stadt erkämpfe des Konsumbürgers Recht! Das Schicksal einer Utopie jedoch besiegelt sich in ihrer Umsetzung. Diese Erfahrensseite der (kaum ansatzweise) gebauten Utopie der A100 konturieren Auinger & Strobl: sensorisch, auditiv, haptisch, kinästhetisch und visuell. Der Körper der Autobahn.“