SIGNALSTADT
Eine interdisziplinäre Tagung zu Kulturgeschichte und Architekturpraxis des Auditiven
Im Rahmen des Basisprojekts Signalraumdes ExzellenzclustersBild Wissen Gestaltung der Humboldt-Universität zu Berlin
Eine Kooperation des Sound Studies Lab
der Universität Kopenhagen
mit dem Studio Urban Resonance
und der German University Cairo
Location
Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum
der Humboldt-Universität zu Berlin
Geschwister-Scholl-Straße 3
10117 Berlin
Time
22. – 23. Mai 2015,
10am – 18 Uhr
Registration
Fee
Keine Gebühr (da gefördert durch den Exzellenzcluster)
Website
Concept (in German)
Architektur kann man hören. Sei es das steinerne Foyer als repräsentative Eingangshalle oder die bevölkerte Einkaufsstraße mit ihren Betriebsanzeigen oder Werbebotschaften. Der spezifische Klang eines Ortes bestimmt, wie wir unsere gebaute Umgebung wahrnehmen und erleben. Kulturgeschichtlich entwickelt sich die Stadt in Richtung eines Signalraums, in dem auditive, visuelle, haptische und olfaktorische Signale einander durchdringen. Die Tagung nähert sich der Konstruktion und Wahrnehmung unserer gebauten Umwelt daher aus zwei Richtungen: (a) aus der Architekturpraxis des konkreten Planens und Entwerfens der gebauten Stadt und (b) aus Sicht der Kulturgeschichte, die historische, zeitgenössische und futurische Deutungen der Signalstadt entwirft. Drei Themen ergeben sich daraus:
I. Entwurfslehre und Planungspraxis in der Architektur: Die Tagung bringt Architekt_innen und Planer_innen zusammen, die Entwurfsmittel und -methoden vorstellen, um die hörbare Dimension von Raum in der Architekturausbildung zu integrieren. Denn in der Architekturpraxis ist eine auf das Hören bezogene Entwurfshaltung noch wenig verankert. Dagegen eröffnen Klangaufnahmen als hörbare Instrumente eine andere Ebene des architektonischen Denkens.
II. Kulturgeschichte und Kulturtheorie des Signalraums: Die Signale im urbanen Raum aus Benachrichtigungs-, Warn-, Status-, Jubel- und Alarmklängen und nehmen unaufhörlich zu, doch die Gestaltungsprinzipien dieser Signale und deren Sendemuster zwischen zusätzlich visuellen, haptischen, kinästhetischen und ihren auditiven Qualitäten sind nach wie vor ungeklärt. Die Tagung bringt Kulturhistoriker und Gestaltungstheoretiker zusammen, um zu erkunden, wie unsere gebaute Umgebung geprägt wird von auditiven Gestaltungen.
III. Exkurs: Auditives Entwerfen und mediale Vermittlung: Einen Ausblick in potenzielle Praktiken des auditiven Bauens bilden ausgewählte Sound- und Signal walks während der Tagung sowie eine Diskussionsrunde, in der die mediale Vermittlung von Architektur durch Zeitschriften, Bücher und Websites kritisch auf ihre auditiven Ambitionen und Grenzen befragt wird.