KlangSehen

| Jacob-Wilhelm-Grimm-Zentrum
Carla J. Maier & Franziska J. Paul:
KlangSehen

Ein Projekt des Exzellenzclusters Bild Wissen Gestaltung.
Ein Interdisziplinäres Labor der Humboldt-Universität zu Berlin
,
Basisprojekt Analogspeicher

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Location

Foyer des Jacob-Wilhelm-Grimm-Zentrums
Humboldt-Universität zu Berlin
Geschwister-Scholl-Straße 3
10117 Berlin

Duration

12. Oktober bis 27. November 2015

Concept (in German)

Die Ausstellung KlangSehen nähert sich den Übertragungs- und Speicherprozessen von Klang zugleich wissenschaftlich und künstlerisch. Sowohl unsere Wahrnehmung von Klängen wie unser Wissen über Klang ist hochgradig von den Praktiken, Techniken und Apparaten geprägt, mit denen wir Klänge prozessieren. Entscheidend ist dabei immer auch die Selektion: Wir hören, frei nach Michel Serres, nur, weil wir schlecht hören; weil jede Übertragung und Speicherung zugleich eine Filterung bedeutet.

In der Ausstellung werden die unterschiedlichen wissenschaftlichen und künstlerischen Zugänge zu einem KlangSehApparat verbunden. Dieser Apparat macht das epistemische Potential von scheinbar außerklanglichen Phänomenen sichtbar. Indem der Apparat Schallwellen aus dem rein Akustischen herauslöst und auf andere Sinne überträgt, können Klänge als sinnübergreifendes Phänomen erkundet werden. Der von den Besuchern so erzeugte diskursive Raum ist der KlangSehApparat selbst.

Dieser teilt sich in drei Bereiche auf. Wahrnehmung. Welches Klangwissen ist in den Materialien, Formen, Körpern und Bewegungen gespeichert und wie wird dieses Wissen durch audio-visuelle Übertragungsprozesse sicht-, hör- und fühlbar? Experiment. Für Jonathan Sterne bedingen sich Praktiken des Hörens und die Entwicklung neuer Technologien gegenseitig. Die im KlangSehApparat sichtbar gemachten Klangereignisse weisen auf diesen Prozess als eine epistemische Operation hin – und kreieren »machines to hear for us« (Sterne) entlang der basalen Medienoperationen von Übertragung, Speicherung und Prozessierung nach Friedrich Kittler. Notation. Wie lässt sich das Verhältnis von Entwurf, Aufzeichnung, Wiederholung, Reproduktion und Werk neu fassen? Im KlangSehApparat werden Entwurfsprozesse selbst zu autonomen Kunstwerken: als Anweisung zum Spiel, als Mittel zur Kommunikation oder aber als autonomes Werk.

Vernissage

Montag, 12. Oktober 2015, 17:00 Uhr

17:00-17:10
Grußwort // Prof. Dr. Andreas Degkwitz, Direktor der Universitätsbibliothek Grimm-Zentrum der Humboldt-Universität zu Berlin

17:10-17:20
Einführung // Prof. Dr. Horst Bredekamp, Sprecher des Exzellenzclusters »Bild Wissen Gestaltung«

17:20-17:40
Forschungsansatz »Analogspeicher«// Prof. Dr. Christian Kassung & Prof. Dr. Holger Schulze

17:40-18:00
Kuration & Szenographie KlangSehApparat // Dr. des. Carla J. Maier & Franziska J. Paul

18:00-18:20
Performance Lecture // Carlos Campos

 

 

Finissage

Freitag, 27. November 2015, 18:00 Uhr

18:00-18:15
KlangSehen Rückblick/Ausblick // Christian Kassung & Sebastian Schwesinger

18:15-19:30
Podiumsdiskussion
Machines To Hear For Us: Perceiving, Filtering, Storing
Gäste: (tbc)

20:00-20:20
Performance
Untitled II, solo for sound sculpture-instrument

Conceived and composed by Marianthi Papalexandri Alexandri (2010)
Untitled II was developed in collaboration with Pe Lang.

Performance by Marianthi Papalexandri Alexandri